Mit dem Interkulturellen Fest in Niesky im Jahr 2024 wurde der Startschuss für die Beteiligung der Stadt an einer internationalen Friedensaktion des Aktionsbündnisses für eine atomwaffenfreie Welt gegeben.
Zum Jahrestag des Atombombenabwurfes auf Hiroshima wird alljährlich am 6. August der Opfer gedacht. Aus aller Welt senden dazu Menschen Origami-Kraniche an die Gedenkstätte nach Japan.
Sie erinnern damit an das Mädchen Sadako, das 1955 mit 12 Jahren an den Spätfolgen des Atombombenabwurfs starb. In der Hoffnung auf Heilung faltete Sadako noch im Krankenhaus Hunderte Origami-Kraniche. Sie folgte damit einer alten japanischen Legende, wonach derjenige einen Wunsch bei den Göttern erbitten kann, der 1000 dieser Papiervögel anfertigt. In Niesky sollten es deshalb nicht weniger Kraniche werden.
Auf Initiative der Stadtratsfraktion „H.E.R.Z. für Niesky“ und des örtlichen Willkommensbündnisses bastelten Schülerinnen und Schüler, Geflüchtete, Mitglieder der Kirchgemeinde See und zahlreiche Einzelpersonen über Monate bunte Papiervögel. Die Aktion wurde unterstützt durch Frau Oberbürgermeisterin Kathrin Uhlemann, denn Niesky ist Mitglied von „Mayors for Peace“, einer internationalen Organisation von Städten und Gemeinden, die sich für die Abschaffung von Atomwaffen einsetzt.

Am 4. Juni 2025 gingen endlich 1000 dieser papiernen Friedensbotschafter aus Niesky auf ihre lange Reise nach Hiroshima.
In Bonn wird ein Zwischenstopp eingelegt: Hier befindet sich der Sitz des Netzwerkes Friedenskooperative, die die aus ganz Deutschland eingehenden Papiervögel sammelt und für den Weitertransport aufbereitet, damit sie pünktlich Anfang August in der Gedenkstätte der Stadt Hiroshima eintreffen. Dort werden sie rund um das Friedensdenkmal der Kinder im Friedenspark Hiroshima in Schaukästen ausgestellt oder als Girlanden in Bäume aufgehangen. Die farbenfrohen Papierarbeiten künden immer wieder aufs Neue vom Friedenswunsch der Menschen aus aller Welt.
Kathrin Kagelmann
Niesky, 4. Juni 2025