Studienpreis Konrad Wachsmann und seine Bedeutung für unsere Stadt Niesky
Ein besonderer Abend steht im Konrad-Wachsmann-Haus bevor. Schon beim Eintreffen deutet sich an, dass hier kein gewöhnliches Ereignis stattfindet: die Kennzeichen sind ein Zeichen dafür, dass Gäste aus ganz Mitteldeutschland angereist sind.
Der Anlass ist außergewöhnlich: die Landesverbände Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) verleihen den Studienpreis Konrad Wachsmanns – eine Auszeichnung für herausragende Abschlussarbeiten junger Architektinnen und Architekten.
Der BDA versteht sich nicht nur als Stimme des Berufsstandes, sondern auch als Förderer des architektonischen Nachwuchses. Qualität in der Baukultur beginnt dort, wo junge Talente ihre ersten Entwürfe wagen: in der Ausbildung. Mit dem Studienpreis setzt der Verband ein Zeichen – als Anerkennung, aber auch als Ansporn für jene, die die gebaute Umwelt von morgen gestalten werden.
Nach den Begrüßungsworten der Gastgeberinnen und Gastgeber – unter ihnen Ole Saalmann und Ulrike Tietze als Vertreterinnen des BDA, Dr. Jan Bergmann-Ahslwede als Hausherr sowie Oberbürgermeisterin Kathrin Uhlemann – gehören Bühne und Aufmerksamkeit den Studierenden selbst. Nach der Bekanntgabe der PreisträgerInnen und Anerkennungen stellen diese in kurzen, prägnanten Präsentationen ihre Arbeiten vor.
Ein roter Faden zieht sich durch die Projekte: soziale Verantwortung, Nachhaltigkeit und die Auseinandersetzung mit dem Bestehenden. Viele Entwürfe beschäftigen sich mit der Transformation vorhandener Bausubstanz, mit neuen Nutzungskonzepten und der Frage, wie Architektur im Spannungsfeld von Klimaschutz und gesellschaftlichem Wandel Antworten geben kann.
Dabei spielt der Baustoff Holz eine besondere Rolle: leicht, nachhaltig und wertvoll, eröffnet er Gestaltungsfreiheit und ökologisches Potenzial zugleich. Die Studierenden zeigen immer wieder, wie sich moderne Architektur mit traditioneller Holzbauweise verbinden lässt. Dies ist eine klare Verbindung zu Konrad Wachsmann und seinen Holzbauten, die bis heute Vorbild für zukunftsweisendes Bauen sind.
Doch einen weiteren, zukunftsweisenden Aspekt für die Stadt darf man nicht außer Acht lassen. Ein Blick zurück auf die Stadtratssitzung vom 30. Juni 2025 zeigt, wie eng die Themen dieses Abends mit den städtischen Entwicklungszielen verknüpft sind: Damals beschloss der Stadtrat die Annahme eines vom Bund bereits bewilligten Förderprojekts ( https://blog.herz-niesky.de/stadtrat-niesky-wegweisende-entscheidung-fuer-die-zukunft-des-holzbaus-getroffen/ ).
Dieses auf vier Säulen basierende Vorhaben sieht in seinem zweiten Schwerpunkt die direkte Einbindung der TU Dresden vor. Haben wir damit nicht bereits die ersten Brücken zu den jungen Absolventinnen und Absolventen geschlagen?
Es ist gut vorstellbar, dass der Besuch der Studierenden in der Stadt – verbunden mit der Führung durch die historischen Holzhaussiedlungen am nächsten Tag – bleibende Eindrücke hinterlassen hat. Vielleicht sind hier sogar erste Ideen entstanden, die eines Tages in die Entwürfe für die geplante Musterhaussiedlung einfließen werden.

Im Anschluss bot ein liebevoll vorbereitetes Buffet Gelegenheit zum Austausch. Preisträgerinnen und Preisträger kamen mit den Gästen des Konrad-Wachsmann-Hauses ins Gespräch – über Architektur, Ideen und die Zukunft der Stadt.
Wer an diesem Abend dabei war, ging gewiss mit Zuversicht nach Hause – und mit dem Gefühl, dass ein frischer Wind der Stadt guttut. Denn wo Visionen wachsen, darf auch Mut nicht fehlen. Vielleicht hat dieser Abend gezeigt, dass beides bereits spürbar ist.
Die Arbeiten der Preisträgerinnen und Preisträger sowie die Anerkennungen können Interessierte noch bis zum 09.11.2025 im Konrad-Wachsmann-Haus in Niesky besichtigen.
https://www.museum-niesky.de/seite/766982/willkommen-im-konrad-wachsmann-haus.html
Niesky, 19.10.2025